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21.03.2010 – 02.05.2010

Christoph Bangert

Malerei

Sören Schmitt

Malerei

Vernisage:

21.03.2010 – 11:30 Uhr

Öffnungszeiten
Freitags:
Samstags:
Sonntags:
15 – 17 Uhr
14 – 17 Uhr
11 – 14 Uhr
Zu den Arbeiten von

Christoph Bangert

Auf den ersten Blick mag der Betrachter denken: alles klar. Die Bilder sind abstrakt, flächig und überschaubar. Dann wundert er sich vielleicht doch über die seltsamen Farbkombinationen und fragt sich möglicherweise, was zwischen den Flächen passiert. Ist das etwa gemalt?
Meine Bilder drehen sich um Ecken. Sie sind das Ergebnis eines allmählich fortschreitenden Prozesses, bei dem sie sich immer stärker von ihrer Computer-programmierten und zeichnerischen Grundlage lösen. Alle Gemälde basieren auf geo-metrischen Zeichnungen, deren Netzwerk aus einer einzigen Endloslinie besteht. Jeder Punkt solch eines rechteckigen Kreislaufs (Loop) ist zugleich Anfangs- und Endpunkt. Die bildlichen Kompositionen betonen unterschiedliche Loop-Aspekte: mal das geschlossene System innerhalb des Bildformates, mal die Idee der unendlichen Bewegung. Dementsprechend ruhen manche Bilder stärker in sich selbst, während andere sich unbegrenzt auszudehnen scheinen und den Raum um sie herum neu besetzen. Die Bilder sollen sich erst durch Malerei verwirklichen.
Zahlreiche ältere Farbschichten bleiben an den Rändern der zuletzt gemalten Flächen sichtbar. Die Abfolgen vieler Streifen von Zwischentönen lassen die Bilder irritierend unscharf erscheinen. Sie erzeugen neben Licht- und Schattenwirkungen auch Tiefenillusionen.
Die Raumwertigkeit der von mir eingesetzten Farben steht im Widerspruch zur herkömmlichen Seherfahrung des Betrachters, so daß Form und Grund gegeneinander ausgespielt werden. Durch das Nebeneinander von Präzision und Unschärfe sollen die Bilder zugleich präsent sein und abwesend wirken.

Christoph Bangert

Zu den Arbeiten von

Sören Schmitt

Die Bilder von Sören Schmitt (Gemälde mag man sie nicht nennen, denn sie bewegen sich eher im Zwischenbereich von Zeichnung und Aquarell) gehen aus von Erinnertem, beschwören den einen Augenblick, der verwandelt wird in Malerei, in eine allgemeingültige, bildnerische Form, die auf ver-trauten klassischen Bildaufbau von der Frührenaissance bis zur Moderne verweist.
Die Bilder gemahnen an etwas Gegenständliches, sind aber so überzeitlich allgemein, daß man sie im eigentlichen Sinn – vor allem aber in ihrer Haltung – konkret nennen kann.
Die Überzeitlichkeit der Erinnerung – die Unend-lichkeit allen Erinnerns – wird in der Formlosigkeit des Lichtes – nicht des physischen, sondern des metaphysischen – zum Bild, nicht zum Abbild, sondern zum hermetisch geschlossenen, in uns ruhenden (Nach-) Bild.
In der Konzentration der Bildwerdung, durch den Einsatz einfachster malerischer Mittel und durch die Reduzierung der bildnerischen Mittel auf Ausschnitt, Rand, Fläche und Komposition sind die Bilder von Sören Schmitt genauso zeitlos wie zeitgenössisch radikal.
Wir sehen in diesen Bildern, wie Cusanus sagt, die Klarheit des Lichtes in den unsichtbaren Dingen als unsichtbare Klarheit, also sehen wir sie wahrer.

Jacob Sanders

Einladung zur Ausstellung: