28.05.2017 – 02.07.2017
Michael Craik
Malerei
Gisela Hoffmann
Rauminstallationen
Jan Scharrelmann
Farbraumkörper
Vernisage:
28.05.2017 – 11:30 Uhr
Samstags:
Sonntags:
14 – 17 Uhr
11 – 14 Uhr
Meine Arbeiten sind durch ein wiederholtes Auftragen und Entfernen von Farbe gekennzeichnet. Ich arbeite überwiegend mit Acryl auf Aluminium und in jüngster Zeit mit Aquarellfarben auf Papier. Unabhängig vom gewählten Medium ist der Prozeß der Aufdeckung der bestimmende Faktor meiner Arbeiten, realisiert durch ein Abtragen der Farbe und der jeweiligen Oberfläche – auf der Suche nach einem versteckten Bild, das irgendwo zwischen dem ersten und letzten Farbauftrag liegt.
Seit mehreren Jahren arbeite ich an vier verschiedenen Serien von Acrylbildern: Vestige (Rest), Scape (Land?-Schaft), Boundary (Grenze) und Trace (Spur). Jede Serie hat sich über einen bestimmten Zeitraum entwickelt und unterscheidet sich von den anderen durch einen jeweils spezifischen Farbauftrag. Bei allen Arbeiten liegt der Focus immer auf den Bildrändern, wo das Abschleifen alternierende Farbschichten erkennbar macht, die durch Streichen, Gießen und Verteilen von Farbe entstehen. In diesem Sinne haben meine Arbeiten eine Beziehung zu geologischen Vorgängen eines Schichtenaufbaus und einer – erosion. In Schottland lebend, wird man permanent an Kräfte erinnert, die das Land formen. Mein Studio steht auf einer Klippe oberhalb eines Mündungsgebietes und gibt mir dadurch die Möglichkeit, den ständigen Wechsel der Gezeiten zu beobachten. Daß durch diese Beobachtung das Verstreichen von Zeit in meine Arbeitsweise Eingang gefunden hat, ist mir wohl bewußt.
Michael Craik
Die Linie ist für mich in all meinen Arbeiten das definierende Medium. Sei es, dass die Linie zur Lineatur wird, eine Grenze setzt, Volumen andeutet, oder einen Rhythmus beschreibt. In jedem Fall erzeugt die Linie RAUM. Hierdurch entstehen wandelbare Zwischenräume, Spannungs-und Farbräume, aber auch Denk-und Klangräume. Indem ich textile Bänder über Wände, Decken und Böden spanne, wird die Architektur zu meinem Bildträger. Die RAUMLINIEN werden somit in Leere, Dichte, Transparenz, Rhythmus, Form und Volumen direkt physisch erfahrbar.
Gisela Hoffmann
Die skulpturalen Farbraumkörper von Jan Scharrelmann könnten in ihren strömenden Farbverläufen, mal schwarz hinterfangen, mal grell leuchtend, kosmischen Ursprungs sein. Titel wie Eleusys, Thantos und Hypnos sowie Sheric und Cosmic reißen ein ganzes Geflecht an schöpfungsgeschichtlichen und mythologischen Beziehungen auf. Die Arbeiten thematisieren dabei ebenso die eigene Vergänglichkeit wie astrophysikalische Phänomene und speisen sich behände aus Science-Fiction und der gegenwärtigen Musik-und Alltagskultur. Die alchimistisch schillernden Farbkörper nehmen dabei monolithische bis polygonale Formen an, ihr Volumen ist teilweise hohl, in anderen Werken wirkt es wie verdichtete Materie. Als wechselnde Aggregatzustände lesen sich verlaufende Farbflächen – von nebelartigen Schwaden über mineralische Maserungen bis hin zu stumpfen oder metallisch glänzenden Verbindungen. Ihr atmosphärisch bestimmendes Moment ist trotz der mithin monumentalen Ausmaße die Farbe: reines, in Epoxidharz gebundenes Pigment.
Heike van den Valentyn
Einladung zur Ausstellung: