19.05.2019 – 23.06.2019
Karin Kutsch
Malerei
Faustinus Nolte
Skulpturen
Werner Windisch
Malerei
Vernisage:
19.05.2019 – 11:30 Uhr
Samstags:
Sonntags:
14 – 17 Uhr
11 – 14 Uhr
Eine Fragestellung vorab: Wie lässt sich dem Eigenwert der Farbe und der Autonomie der Fläche Gestalt verleihen, ohne sie durch ebendiese Gestalt zu verfremden oder einzuschränken? Oder: Wie lassen sich Leere und Stille ausdrücken, wie lässt sich das Nichts sichtbar machen; wie lässt sich in einprägsamer und unmissverständlicher Weise sagen, dass man ‚nichts‘ sagen will? (Die Wirkung allein auf einem Zusammenspiel von Form, Farbe und umgebendem Raum beruht?) (…) Der Raum ist entscheidend – die Formate benötigen einen großen Abstand und viel Platz zum Entfalten ihrer Wirkung und zum Zulassen ihrer aus Form, Farbe und Größe gepaarten Intensität. Eine weitere wichtige Komponente ist die Hängung und damit die Arbeit mit der Umgebung – als Endergebnis das Gesamtbild Raum. (…). Hier gilt es einer zentralen Formulierung der Künstlerin, dem Spiel aus Einzelwerk und Serie Ausdruck zu verleihen. Denn das Bild ist nicht bloßes Medium und als Träger einer Botschaft verstanden, sondern es fällt mit dieser zusammen und gewinnt dadurch eine unbekannte Objekthaftigkeit im Sinn einer autonomen Wirklichkeit. Das Fehlen von konkreten Interpretationshilfen lässt alle möglichen (oder gar keine) Deutungen zu und wirft damit den Betrachter auf sich selbst zurück. Für diesen Wesenszug prägte Umberto Eco den Begriff des „offenen Kunstwerks.“
Adelheid Komenda
Das auffallendste Merkmal meiner Skulpturen ist die Reduktion des Materiellen und Körperlichen hin zu Flächen, Linien und Transparenz. Ich arbeite bevorzugt mit Plexiglas, auf welches transparente Farben aufgetragen werden. Durch das durchsichtige Material sieht man wechselnde Ausschnitte der Umgebung, die nicht aus dem Zusammenhang der Realität gelöst werden (wie z.B. beim gemalten Bild). Vom Betrachter wird eine alternierende Fokussierung zweier Ebenen verlangt: einmal die Konzentration auf das Objekt, einmal die Konzentration auf den Hintergrund. Die Farben der Plexiglas-Arbeiten werden durch das einfallende Licht gesteigert und zum Leuchten gebracht. Die farbigen Objekte sind mit unterschiedlichen Abständen im Raum verteilt und werden zu transparenten Skulpturen, die den Realraum erfahrbar machen. „Standortveränderungen des Betrachters bringen die transparenten Farben dazu, sich anzunähern, sich zu berühren, sich zu überlagern sowie die eigene Farbigkeit zu verändern. So sind die Arbeiten in ständiger, zarter Veränderung begriffen.“ (Susanne Henkel)
Faustinus Nolte
Farbe ist das zentrale Thema in meinem künstlerischen Schaffen. Die Arbeiten sind meist monochrom bzw. polychrom zum Monochromen hin gearbeitet; die einzelnen Farbschichten treten in ihrer Gesamtheit in der Einzelwahrnehmung zurück und ergeben eine scheinbar monochrome Farbfläche. Die Arbeiten erhalten durch die semitransparenten Farben eine Tiefe, die auf die Umgebung unmittelbar reagiert, seien es die Position des Beobachters oder auch die Änderung des Lichteinfalls. Neben der Farbwirkung spielt das Objekthafte in meinen Werken eine wichtige Rolle. Sie gehen über den Status von Malerei hinaus und erheben den Anspruch, vollständig und in allen Dimensionen wahrgenommen zu werden. Die Farbträger sind neben klassischer Leinwand selbstgegossene Gipsrohlinge, welche nach vielen Arbeitsschritten – dem Entgraten, Schleifen und Grundieren – den Malgrund bilden. Diese gezielte Herstellung des Malgrundes verführt geradezu zu einer distanzierten, antisubjektiven malerischen Herangehensweise. Die Negierung jeglicher persönlicher Handschrift des Farbauftrags verleiht den Werken in ihrer Gesamtheit solitären Objektcharakter. Sie sind nie nur Bild oder nur Objekt, nie reine Einkehr oder ganz Oberfläche, sondern immer ‚weder-noch‘ und ‚sowohl-als-auch.‘
Werner Windisch
Einladung zur Ausstellung: