Vernisage:
13.04.2014 – 11:30 Uhr
Samstags:
Sonntags:
14 – 17 Uhr
11 – 14 Uhr
Die malerisch wirkenden Schwarzweißfotos von Barbara Dörffler entstehen ganz traditionell in der Dunkelkammer als Unikate auf Barytpapier. Auf ihnen sind Räume bzw. Raumformen oder – modelle angedeutet, denen jede Maßstäblichkeit entzogen ist. Der formal strenge Aufbau verliert über eine subtile Führung von Licht und Schatten das Definierbare, der Tagesdämmerung vergleichbar. Mit den Fragen des Betrachters nach der Beschaffenheit des Raumes und seiner Erfahrbarkeit als real, imaginär oder erinnert werden sie zu Projektionsflächen subjektiver Raumerfahrung.
Susannah Cremer-Bermbach
Seine Malerei, die sich seit seiner Studienzeit nach und nach aus einer monochromen Farbraum-malerei entwickelt hat, trägt eine sehr persönliche Handschrift. Durch den vielschichtigen Auftrag dünner Acrylfarben erarbeitet Wonkun Jun einen Farbraum, der die Faszination seiner Arbeiten ausmacht. Selbst auf kleinen Bildausschnitten verleiht dieser Farbraum den Bildern einen unverwechselbaren Charakter. Durch die Führung des Pinsels erzeugt Wonkun Jun eine Raster- oder Linienstruktur, die er in einem zweiten Arbeitsprozess dahingehend verändert, dass einerseits die Farbe durch eine Auswaschtechnik abgetragen, andererseits aber aus dem ursprünglichen Pinselstrich ein Farbfluss erzeugt wird. Die sichtbaren Farben der Arbeiten entstehen so in einem langandauernden Prozess des Farbauftrags und der Reduktion (…).
Unterstützt wird der Eindruck durch den Blick auf die Ränder der Leinwände. Hier zeigt sich sehr deutlich, welche Vielfalt von Farben Wonkun Jun beim Entstehungsprozess seiner Arbeiten nutzt. Mit aller Kraft stoßen die Farben nach außen und bilden oft einen harten Kontrast zu den ruhigen, manchmal fast meditativen Oberflächen. Besonders bei seinen monochromen weißen Arbeiten, die er in den letzten Jahren immer wieder schuf, zeigt sich dieser Gegensatz in einer besonders reizvollen Weise.
Andreas Beumers
,Reflexion und Transparenz’
Indem Dirk Salz in seinen neuen Bildern Oberflächenreiz und Tiefenwirkung bzw. Reflexion und Transparenz in ein produktives Spannungs-verhältnis zueinander setzt, initiiert er das Sehen als einen Erfahrungsprozess. Seine Arbeiten behaupten weder einen Blick hinter die Dinge freizugeben, noch begnügen sie sich mit einem unverbindlichen Spiel von Formen und Farben. Stattdessen wecken sie die Entdeckerlust des Auges. Bei ihrer Betrachtung kann man sich dessen vergewissern, dass Sehen kein bloßes Registrieren von vorhandenen Tatsachen, kein bloßes Abrufen von Informationen ist. Indem sie unser Wahrnehmungsverhalten deutlich herunterbremsen, das im Alltag auf das schnelle Erfassen von Sachverhalten trainiert ist, lassen diese Bilder das Sehen als einen komplexen Vorgang erfahren. Man kann die Arbeiten von Dirk Salz als „slow paintings“ bezeichnen (um ein neuerdings ins Spiel gebrachtes Schlagwort zu gebrauchen). „Langsamkeit“ bezieht sich auf den zeitaufwändigen Produktions-, vor allem aber den Wahrnehmungsprozess. In ihr zeigt sich der Zeitfaktor dieser Bilder.
Die Zeit ist kein äußerlich beobachtbarer Gegenstand, sondern, mit Immanuel Kant gesprochen, „ nichts anderes, als die Form des inneren Sinnes, d. i. des Anschauens unserer selbst und unseres inneren Zustandes.“ Die Arbeiten von Dirk Salz – und darin liegt ihre Relevanz – zielen exakt auf den „inneren Zustand“, auf das „Anschauen unserer selbst“ im Akt der Bildbetrachtung.
Peter Lodermeyer
Einladung zur Ausstellung: