Vernisage:
31.08.2014 – 11:30 Uhr
Samstags:
Sonntags:
14 – 17 Uhr
11 – 14 Uhr
Mit dem Verzicht auf eine subjektive Handschrift, mit einem Höchstmaß an Objektivierung und Sensibilität zugleich, malt Sabine Funke Farbflächen neben – und übereinander (…).
Präzision und Konzentration der bildnerischen Formensprache führen zu verdichteten Kompositionen, in denen jedes Farbfeld mit einem anderen kommuniziert (…).
Man möchte den Farben auf den Grund gehen, ihre Substanz erfassen.
Sabine Funkes Umgang mit der Farbe spricht von einer langen Auseinandersetzung mit dem Material, einem immer neuen Suchen nach Farbnuancen und neuen Sehmöglichkeiten. Mancher Farbklang scheint zunächst zu reizen und unvereinbar, starkes Rosa zu Orange verunsichert das Auge, Farbkombinationen ergänzen sich, mehr noch, sie lassen die Qualität des Nachbarn erst
spürbar werden, wieder andere Zusammenklänge bringen scheinbar Konträres zu einer Harmonie. Doch mit jedem neuen Blick in die Farben wird das Wechselspiel untereinander reizvoller.
Melanie Ardjah
Die Farbwerke von Stefanie Lampert sind keine Bilder, die plan an der Wand hängen. Ihre Farbflächen neigen sich vor – mit ihrer ganzen Fläche oder in Teilen – drängen konkav in den Raum und korrespondieren durch ihre Mehr-teiligkeit untereinander. Die Bilder besitzen eine geradezu skulpturale Qualität, denn sie sind gewölbt, im Rahmen unterschiedlich hoch und vermeiden eine einheitliche Ebene. Durch ihre reduzierte, auf die Farbe konzentrierte Formen-sprache finden die Arbeiten Lamperts eine weitere Referenzgröße in der Minimal Art sowie in der konkreten Kunst. Aufgrund ihrer dreidimensio-nalen Tendenz sollten die Farbwerke von vielen Standpunkten aus erschlossen werden; frontale Ansichten allein werden ihnen nicht gerecht. Erst durch den wechselnden Betrachterstandpunkt – wie bei der Skulptur – offenbart sich ihr subtiles Spiel von Farbe, Form und Licht bzw. Schatten. So sind Stefanie Lamperts Wandarbeiten auch am besten in Räumen zu erfahren, die den unterschiedlichen Lichtsituationen der sich ändernden Tageszeiten ausgesetzt sind.
Andreas F. Beitin
Die Themen der Kölner Künstlerin Dagmar Lutz (…) betonen einmal mehr die subtile Sicht einer intensiven Raumerfahrung. Angeregt durch die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Architektur und Architektur der 20er-Jahre, beschäftigt sich Dagmar Lutz seit vielen Jahren mit Modellen von Raum und Stadtsituationen. Maßstäblichkeit wandelt sich dabei, ist fiktiv oder mit konkretem Bezug. Die Künstlerin schafft vielteilige Wand – und Bodeninstallationen (…).
Schichtungen und Übergänge modellieren den Raum und lassen Farbe allein als Reflexion des Lichtes zu. Geheimnisvoll fügen sich die mit musikalischer Präzision geschnittenen Module zu lautmalerischen Sätzen, deren Raumklang niemals laut, sehr oft aber zwingend erscheint. Lebensnetze ergeben sich aus den Netz-Werken, diesen aneinander gefügten Bausteinen der präzisen Sicht. Raumbedingungen, Kontexte und konkrete Situationen sind unverzichtbare Bestandteile dieses Dialogs der Grenzlinien. Hier werden mit Multiplex-Stäben und Schichtungen in Papier Raum und Zeit in Brüchen, Distanzen und Bezügen über die Fugen hinweg geformt (…).
Gottfried Stracke
Einladung zur Ausstellung: