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06.12.2014 – 15.02.2015

Bernhard C. Striebel

Lichtinstallation

„Gegenüber – aber von draussen“

Vernisage:

06.12.2014 – 17:00 Uhr

Öffnungszeiten
Freitags:
Samstags:
Sonntags:
15 – 17 Uhr
14 – 17 Uhr
11 – 14 Uhr
Zu den Arbeiten von

Bernhard C. Striebel

Die Lichtinstallation „ Gegenüber – aber von draussen“ thematisiert die Betrachtungsweise, die für Winterausstellungen im Verein für aktuelle Kunst/Ruhrgebiet vorgegeben ist.
Die zwölf Fenster der Oberhausener Ausstellungs-halle stellen keine begehrenswerten und käuflich erwerbbaren Gegenstände zur Schau – sie geben vielmehr den Blick frei auf einen relativ leeren Raum.
Auf der der Fensterreihe gegenüber liegenden Wand ist ein Schriftzug angebracht, dessen Inhalt durch Abschreiten entlang der Fensterreihe zu erfassen bzw. zu entschlüsseln ist. Er lenkt den Blick des Betrachters auf sich selbst, genau so wie die bildartig wirkenden, transparenten Farbfolien, die an der Hallendachkonstruktion angebracht sind und in denen sich die Beleuchtung gleichermaßen spiegelt.

Angaben zu den Abbildungen (von links nach rechts):
Gelb und Gelb, 2004, Rauminstallation, Wandmalerei und farbige Verglasung, Foto: Stefan Meyer;
Im Licht, 2012, Rauminstallation, Wandmalerei und Leuchtstoffröhren,
Foto: Heinrich Eder;
Einen Augenblick lang, 2013, Installation für zwei Räume, Acryl auf MDF, Foto: Bernhard C. Striebel.

Bernhard C. Striebel

 

Über das Nachdenken und Neuempfinden von Räumen

Ein wesentliches Charakteristikum der künstlerischen Arbeit von Bernhard C. Striebel liegt in seiner Auseinandersetzung mit dem Raum.
Ihm gelingen überzeugende Raumtransformie-rungen, er stellt Räume in einen neuen, erweiter-ten Wahrnehmungs- bzw. Erfahrungskontext – als Kontrastkonstrukt zu den heute so oft anzutreffen-den ‚hippen’, ‚gestylten’ ‚Event’-Räumen.

Durch seine Interventionen schafft er intellektuelle Reflexionsbühnen, die gleichermaßen sinnlich erlebbar wie gedanklich entschlüsselbar sind und dabei niemals ihren konzeptuellen Entstehungs-prozeß negieren.

Architektonische Vorgaben werden erweitert und gegebenenfalls neu justiert, indem die einge-setzten Gestaltungselemente (z.B. Farbe, Licht, Spiegel, Folien, Texte etc.) auf die jeweilige Ortssituation Bezug nehmen. Infolge des künstlerischen Gestaltungsprozesses werden die bearbeiteten Räume in eine Neukontextualisierung überführt.

Während Farbe und Licht so eingesetzt sind, daß sie ihr sinnliches Potential entfalten können, erfolgt die Integration sprachlicher Ebenen nicht als akustisches oder theatralisches Element, sondern in Form gesetzter oder gedruckter Texte – mit unverkennbarer Aufforderung zur inhaltlichen Bedeutungsanalyse.

Striebel erweitert den konventionellen Bildbegriff im Sinne einer komplexen Bildräumlichkeit: Er schafft Raumbilder. Neue visuelle Einsichten entstehen – und bei all dem bleibt eine hintergründig spürbare Ironie nicht ausgeklammert.

Auf der Basis wohl überdachter Konzeptansätze resultieren Aktionsräume, die den neugierigen Betrachter zum Mit- und Nachdenken animieren und ihn auf diese Weise in die ‚Vollendung’ des Werkes integrieren.

In seinem Text „Spiegel“, den er für Bernhard C. Striebel schrieb, äußert sich Franz Erhard Walther u.a. wie folgt: „ Für den Kopf mußte immer etwas getan werden.“
Striebels „Raumkunst“ ist aber nicht durch eine spröde Kopflastigkeit gekennzeichnet, sondern verbindet vielmehr Rationalität, Intuition und Emotion auf eine Art, die die Begegnung mit seinen Arbeiten zu einem aufschlußreichen Erkenntnis- und Sehgenuß werden läßt.

Wilfried Darlath

Einladung zur Ausstellung: